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Lippfische

Die Lippfische (Labridae) sind außergewöhnlich farbenfroh und zeigen eine große Vielfalt in Größe, Gestalt und Farben. Sie leben im flachen, küstennahen Wasser aller Weltmeere, v.a. in den tropischen Korallenriffen, aber auch im Mittelmeer und in der Nordsee. Die Bezeichnung "Lippfische" bezieht sich auf die wulstartigen Lippen, die besonders für größer werdende Arten charakteristisch sind.

Die Lippfische leben weltweit in den Meeren der tropischen, subtropischen und gemäßigten Klimazonen, immer an Küsten und meistens an Fels- und Korallenriffen. Keine Art lebt pelagisch im offenen Meer oder der Tiefsee. Die Gestalt der Fische ist schlank, zylinderförmig oder auch hochrückig. Kleine Arten sind meistens schlank mit zigarrenförmigem, strömungsgünstigem Körper, größere Arten sind dagegen hochrückig. Viele Arten sind Farbenprächtig, bei vielen Arten ist zudem ein starker Sexualdimorphismus hinsichtlich der Färbung vorhanden. Die Lippfische sind imstande, ihre Augen unabhängig voneinander bewegen. Das Maul ist oft mit deutlichen Lippen versehen und weit vorstreckbar.

Die kleinen und mittelgroßen Lippfischarten sind lebhafte Schwimmer, die immer in Bewegung sind. Die großen Arten sind eher ruhig und behäbig. Alle sind tagaktiv, werden erst spät nach Tagesanbruch munter und ziehen sich nachts in Felshöhlen zurück oder graben sich in den Boden ein. Große Arten legen sich offen auf den Boden. Zum Schlafen sondern sie aus dem Maul und den Kiemen eine Schleimhülle ab, die den Körper nach kurzer Zeit umhüllt. Der schlafsackähnliche Schutz verhindert, dass die wehrlosen Tiere von Räubern mit Hilfe des Geruchsinns aufgespürt werden.

Die Lippfische sind Fleischfresser, sie fressen allerlei wirbellose Tiere, Fischlaich oder kleinere Fische. Größere Lippfischarten knacken mit ihren kräftigen Zähnen hartschalige Wirbellose wie Krebse, Seeigel und Muscheln. Einige Arten (Choris) schlagen ihre Beute gegen Steine, um sie aufzubrechen. Andere suchen sich passende Steine und schwimmen dafür lange Strecken, nehmen sie ins Maul und schlagen damit hartschalige Beute auf. Weitere Lippfische durchsieben den Sand nach Würmern sowie kleinen Weich- und Krebstieren. Viele Lippfische begleiten auch die räuberischen Stachelmakrelen, Rochen oder die ständig den Sand durchkauenden Meerbarben, um flüchtende und aufgewirbelte kleine Tiere zu erbeuten. Zwerglippfische jagen im Freiwasser zusammen mit Fahnenbarschen und Riffbarschen nach Zooplankton. Einige Arten (Pseudocheilinus) jagen kleine tiere auf dem Meeresgrund oder in Spalten zwischen Felsen und Korallen. Diese Fische können ihre Augen unabhängig voneinander bewegen. Die Lippfische funktionieren als Putzer, die von der Haut und den Kiemen größerer Fische Parasiten entfernen.

Fast alle Lippfische wechseln im Laufe ihres Lebens das Geschlecht. In der Jugend sind sie noch nicht geschlechtsreif und unterscheiden sich in Farbe, oft auch in der schankeren Körperform von den erwachsenen Tieren. So werden sie von ausgewachsenen, revierbildenden Männchen nicht aus ihrem Territorium verjagt. Bei Erreichen der Geschlechtsreife sind die meisten Lippfische zunächst weiblich. Geschlechtsreif leben Lippfische je nach Art einzeln, in kleinen umherstreifenden Gruppen, in denen die Weibchen immer die Mehrzahl darstellen, oder in festen Revieren.

Alle indopazifischen und viele atlantische Lippfische sind Freilaicher, die keine Brutpflege betreiben und die Keimzellen in das freie Wasser abgeben. Viele im Harem lebende Arten laichen jeden Tag in der Abenddämmerung, andere nur bei ablaufender Springflut, damit die befruchteten Eizellen in den offenen Ozean gespült werden. Eine völlig andere Fortpflanzungsstrategie verfolgen einige im Mittelmeer und im Nordatlantik lebende Lippfischarten. Sie sind brutpflegend und legen ihre Eier in Mulden in den Bodengrund oder in Nester aus Algen und anderen Pflanzenteilen. Die Eier werden vom Männchen bis zum Schlupf der Jungen bewacht. Geschlüpfte Lippfischlarven leben zunächst pelagisch im offenen Wasser. Erst nach der Metamorphose zum jungen Fisch suchen sie Seegraswiesen, Algenbiotope, Fels- und Korallenriffe auf.

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