Die Griechische Landschildkröte ist im europäischen Teil des Mittelmeerraumes beheimatet und kommt dort in zwei Unterarten vor (Testudo hermanni hermanni und Testudo hermanni boettgeri). Es handelt sich um eine überwiegend pflanzenfressende, takaktive Schildkröte, die ein dem Menschen vergleichbar hohes Alter erreichen kann. Ihr Verbreitungsgebiet reicht von Spanien über Südfrankreich, Italien, Kroatien, Bosnien-Herzegowina, Serbien, Mazedonien, Albanien, Griechenland, Bulgarien und Rumänien bis in den europäischen Teil der Türkei. Außerdem sind zahlreiche Inseln im Mittelmeer besiedelt.
Der Name der östlichen Unterart Testudo hermanni boettgeri geht auf den Frankfurter Herpetologen Oskar Böttger zurück. Ihr Panzer ist etwas weniger hochgewölbt als bei der westlichen Unterart. Seine Färbung ist stroh- bis olivgelb mit schwarzen Flecken. Der Bauchpanzer ist fast immer hornfarben und weist zu beiden Seiten der Mittelnaht nur einzelne schwarze Flecken auf, zumeist keine Bänder. Der Kopf hat eine bräunliche bis schwarze Färbung und die Basis der Krallen weist eine dunkle Färbung auf.
Die Griechische Landschildkröte ist für die Verdauung ihrer überwiegend vegetarischen Nahrung auf die Zufuhr von Sonnenenergie angewiesen. Sie kann die nötige Körperwärme nicht selbst erzeugen, sondern muss sie durch Ortswechsel von schattigen zu sonnigen Plätzen beeinflussen. Sie besiedelt fast alle Vegetationsformen im Mittelmeerraum bis in eine Höhe von ca. 1500 Metern. Sie bewohnt lichte Kiefern-, Eichen- und Korkeichenwälder, Hecken-, Strauch- und Heidelandschaften sowie Kulturflächen wie Wiesen, Oliven- und Zitrushaine, Ackerland und Gärten.
Als Nahrung dienen überwiegend Pflanzenblätter, aber auch Blüten, Früchte und in geringem Maße Stängel. Darüber hinaus fressen die Schildkröten auch Wirbellose, Aas und Kot von Wirbeltieren, kleine Steinchen und Eidotter sowie Eiweiß zerborstener Vogeleier. Aromatisch duftende Pflanzen wie Lavendel und Thymian werden dagegen gemieden.
Zur artgerechten Haltung benötigt man ein großes, vollsonniges Freigehege im Garten mit einigen Schattenplätzen unter Büschen und freiem Zugang zu einem heizbaren Frühbeet oder Gewächshaus für kalte Nächte oder für Schlechtwetterperioden. Füttern kann man die Schildkröten mit rohfaserreichen Wiesenkräutern, z.B. mit Löwenzahn, Gänsedisteln, Klee, Luzerne, Vogelwicke, Acker- oder Zaunwinde. Gestoßene Eierschalen, Sepiaschalen oder Muschelgrit sorgen für ausreichende Kalkzufuhr und somit für ein gesundes Panzerwachstum.
Herkunft: |
Kroatien, Mazedonien, Rumänien, Bulgarien, Albanien, Griechenland, europäischer Teil der Türkei |
Klimatische Bedingungen: |
Mittelmeerklima |
Soziale Struktur: |
ein Männchen und mehrere Weibchen |
Futter: |
Pflanzennahrung (saftig + gutes Heu), ab und zu auch Tiernahrung |
Terrariengröße: |
100 x 80 cm, Höhe ist nicht wichtig |
Orientierung: |
waagerecht |
Terrarienausstattung: |
Sand, Versteck, flacher Napf mit Wasser |
Temperatur: |
20-25 °C, Möglichkeit der Durchwärmung auf 30-35 °C, UV-Strahlung |
Anmerkung: |
Winterschlaf (2-8 °C) bei gesunden Schildkröten (entweder feuchter Raum mit trockenem Streu oder trockener Raum mit feuchtem Streu) |